Neugestaltung Nagolder Straße u. Schickplatz

Pressemitteilung

15.02.23 –

Schon vor dem Aus für die I3opt hat sich die Fraktion Bündnis 90/Grüne im Herrenberger Gemeinderat mit einer Umgestaltung der Nagolder Straße und des Reinhold-Schick-Platzes befasst. Dazu bringen die Grünen im Rahmen der aktuellen Beratungen nun zwei Anträge in den Gemeinderat ein, in denen sie die Umgestaltung von Schick-Platz und Nagolder Straße vorschlagen.

„Wir haben bereits im Herbst zu den Beratungen des Leitbild 2035 Vorschläge zur Umgestaltung von Schick-Platz und Nagolder Straße zu einem Kreisverkehr mit anschließender Fahrradallee gemacht“ sagt Grünen-Stadtrat Alfred Steinki. Allerdings wurden da Anträge zu Projekten nur zur Kenntnis genommen, so dass die Grünen den Ball nun wieder aufs Spielfeld werfen. Der Gemeinderat hat nach der aktuellen Kostenschätzung für den Bahndurchstich die Reißleine gezogen und die I3opt auf Eis gelegt. „Wir sind grundsätzlich für den Fahrrad-Innenstadtring und damit auch für den Seeländer-Durchstich“ sagt die Co-Fraktionsvorsitzende Waltraud Pfisterer-Preis. „Aber die Kosten laufen uns auch hier davon“. Und auch ihre Kollegin Dr. Heike Voelker gibt zu bedenken „ob wir uns das leisten können. Nach Abzug der möglichen Förderung kostet der Seeländer-Durchstich die Stadt Herrenberg mit 6,5 Mio. Euro immer noch so viel wie eine 5-gruppige Kita! Und ob der Bund im Lichte der eigenen Haushaltslage die Förderung für derlei Infrastrukturmaßnahmen so wie in der Vergangenheit fortführen wird, steht in den Sternen.“

„Wir können keine weiteren fünf Jahre tatenlos vergehen lassen“ bekräftigt Alfred Steinki. In der Kernstadt kommen die neuen Wohnquartiere Schwarzwaldstraße, Zeppelinstraße, Schäferlinde und Aischbach zu den bestehenden Wohngebieten in der Weststadt hinzu. Und die alle zusammen bräuchten schon deutlich vor 2027 einen attraktiven Zugang zur Altstadt unter der Bahn durch. Die Nagolder Straße ist hier nach Ansicht der Grünen die einzige kurzfristige Option. Allerdings ist die aktuelle Situation für Fußgänger und Radfahrer nicht nur unzufriedenstellend, sondern sogar gefährlich. An der Engstelle des Asia-Restaurants (ehemals Café Neumann) teilen sich Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen einen Gehweg der stellenweise nicht einmal 2 Meter breit ist. „Der Integrierte MobilitätsEntwicklungsPlan IMEP fordert schon seit 2019 mindestens 2,5 Meter breite Fußgängerwege, auf Hauptwegen noch breiter. Außerdem sollen Fußgänger und Radfahrer getrennt werden. Das alles ist in der Nagolder Straße in keinster Weise der Fall!“ so Alfred Steinki.

Der Vorschlag ist also die Fahrbahn für den Autoverkehr um 2 Spuren zu reduzieren. Stattdessen sollen zwei Radfahrstreifen mit durchgezogener Linie das Radfahren sicher und attraktiv machen. Ebenso soll der Gehweg entsprechend der IMEP-Vorgaben verbreitert werden. „Ich könnte mir auch eine 2-spurige Fahrrad-Allee auf der Nordseite der Straße vorstellen, die den verbreiterten Gehweg von der Autofahrstraße trennt. So könnten noch Schatten spendende Bäume gepflanzt werden und die Nagolder Straße insgesamt aufwertet werden“ regt Steinki an.

Fraktionskollegin Songülü Karacali weist auf die zwingend nötige Geschwindigkeitsbegrenzung hin. „Zurzeit liefern sich oft Autos vom Schickplatz aus Wettrennen auf der Nagolder Straße. Das wäre bei nur einer Spur nicht mehr möglich. Aber es sollte hier allgemein Tempo 30 eingeführt werden, damit der Verkehr beruhigt wird.“

„Die logische Fortführung Umgestaltung in der Nagolder Straße wäre ein Kreisverkehr am Schickplatz, bei dem der Radverkehr seine eigene Spur bekommt“ schlägt Steinki vor. Durch den Wegfall der Ampeln würde sich der Verkehr verflüssigen und der Fußgängertunnel unter dem Schick-Platz könnte ebenso wegfallen. Nach den Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen wäre ein einspuriger Kreisverkehr mit einem Durchmesser 26 Meter für bis zu 40.000 Fahrzeuge täglich geeignet. „Da wäre sogar noch Platz für ein Radfahrer-Ring drumherum“ meint Steinki.

Zu guter Letzt könnten ca. 2.000 m² asphaltierte Fläche verschwinden. Durch die Anlage von Grünflächen und die Pflanzung von mehr als 35 Bäumen würde sich die Stadt in den immer heißer werdenden Sommern nicht so stark aufheizen wie mit der jetzigen Ausgestaltung als Asphaltwüste. Die Bedenken seitens der Verwaltung, dass die Vorschläge aufgrund der Autobahnumleitungsstrecke nicht die Zustimmung des Regierungspräsidiums Stuttgart finden könnten, lässt Alfred Steinki nicht gelten. „Wenn der Schönbuchtunnel dicht ist, dann hilft ein 300 Meter langer Abschnitt mit 4 Spuren in keinster Weise weiter. Jede Sperrung beweist es aufs Neue: Der Stau reicht von Autobahn bis Autobahn.“ Deswegen sollte die Stadtverwaltung den Vorschlag der Grünen mit alternativer externer Expertise prüfen. Waltraud Pfisterer-Preiss wünscht sich, dass dafür ein Planungsbüro an Land gefunden wird, das vergleichbare Aufgabenstellungen erfolgreich zum Abschluss gebracht hat. Beispiele aus den Niederlanden, Dänemark und England gibt es zuhauf.
 

Für die Fraktion
Alfred Steinki - Dr. Heike Voelker - Waltraud Pfisterer-Preiss

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