Kongress Stadt der Zukunft

Herrenberg war zahlreich vertreten (nicht nur von Grünen) beim Kongress der Landtagsfraktion GRÜNE über die Zukunft unserer Städte in Zeiten des Klimawandels. Die Möglichkeiten, lebenswertes urbanes Leben zu verwirklichen trotz aller Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt - das war das Thema der vier Referent*innen der Veranstaltung.

12.04.19 –

Herrenberg war zahlreich vertreten (nicht nur von Grünen) beim Kongress der Landtagsfraktion GRÜNE über die Zukunft unserer Städte in Zeiten des Klimawandels. Die Möglichkeiten, lebenswertes urbanes Leben zu verwirklichen trotz aller Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt - das war das Thema der vier Referent*innen der Veranstaltung.

Brigitte Bundesen Svarre von „Gehl architects“, Kopenhagen, startete in der Reihe der Vorträge mit „Human scaled Cities“. Sie referierte über die vier Phasen, in denen sich Kopenhagen hin zu einer attraktiven Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelte. Von einer Innenstadt, die vorrangig Parkraum für Autos bereitstelle, über eine Innenstadt zum Shoppen und mit Gastronomie, hin zu einer Innenstadt für die aktive Erholung bis zum Ziel, das die Referentin mit „walk, be safe, enjoy“ definierte: alle Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe, wobei Fußgänger und Fahrradfahrer Priorität genießen.

Britta Weißer vom Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart befasst sich mit Städteplanung im Zeichen des Klimawandels, was bedeutet, dass Städte nur dann (über-)lebenswert bleiben, wenn sie eine Resilienz gegenüber den Symptomen der Klimaänderung wie häufige Hitze- und Dürrephasen, Starkregenereignisse und Stürme entwickeln. Entsiegelte Flächen, vertikale und horizontale Begrünung der Gebäude und Retentionsflächen sind dabei zentrale Punkte.

Über die „Zukunftsfähige Stadt“ referierte sehr unterhaltsam der österreichische Professor Hermann Knoflacher von der TU Wien, der sich schon vor Jahrzehnten mit dem Thema Stadträume und die Dominanz des Autos im Stadtraum beschäftigte. Um eine Verhaltensänderung bei den Menschen zu bewirken, seien zunächst grundlegend die Strukturen (in der Politik, in der Planung) zu ändern. Ein Bedarf im Verkehrssektor werde meist „herbeigerechnet“, wobei das Auto als Verkehrsmittel immer im Mittelpunkt stünde. Dabei werde übersehen, dass das Auto mit Verkehrs-, Park- und Abstellfläche mehr Platz verbrauche, als alle Verkehrsteilnehmer zusammen. Eine autofreundliche Stadt könne nie eine menschenfreundliche sein.

Kirsten Jahn, Geschäftsführerin der Metropolregion Rheinland, stellte ein modellhaftes Stadtviertel in Köln als „Best Practice“ für zukunftsfähige Stadtgestaltung vor. Dort spiele eben das Auto nicht die zentrale Rolle, sondern die Menschen, die hier leben. Z.B. stehen gemeinschaftliche Lastenfahrräder allen Bewohnern für den Transport von Einkäufen etc. im Quartier zur Verfügung. Auf das Thema E-Mobilität angesprochen, betonte Jahn: „Ein E-Auto ist immer noch ein Auto und man sollte darüber diskutieren, ob dieses die Lebensqualität in den Städten erhöht.“ Ziel müsse immer sein, weniger Automobile in der Stadt zu haben.

Als umweltpolitische Sprecher seiner Fraktion freute sich Dr. Bernd Murschel über die Resonanz der Veranstaltung und ganz besonders, dass aus seinem Wahlkreis zahlreiche Teilnehmer*innen, darunter etliche Kommunalpolitiker*innen aus Herrenberg, Renningen und Aidlingen angereist waren für die Konferenz.

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Partei | Stadtentwicklung | Verkehr

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