Kolumne Dezember 2014

12.12.14 –

Weniger mehr Licht

 

Den Ausdruck “Lux vita est”, Licht ist Leben kennen die Bibelfesten. Weniger bekannt ist der Satz von Khalil Gibran: „Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht.“ Und richtig philosophisch wird es mit dem Nachsatz: „Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt.“ Schöner Aufhänger! Mir geht es in dieser Kolumne aber um banale Dinge.

Natürliches Tageslicht erreicht uns besonders im Winter nur noch in homöopathischen Dosen – nicht selten zu wenig, um gesund und fit zu bleiben, wie wir alle wissen. Am Arbeitsplatz und in den Klassenzimmern kommt über die Fenster nicht genug Tageslicht hinein und wir hängen wahlweise Funzeln und/oder quecksilberhaltige Leuchtstofflampen auf und meinen, die falschen Farben die wir dann sehen und das Geflicker gehe schon in Ordnung.

Und wollen wir es in der Nacht wirklich dunkel, braucht es in der Stadt i.d.R. gut schließende Rollläden. Alle kennen das Thema – Straßenlampen scheinen unerwünscht in die Schlafzimmer, Wegeleuchten blenden anstatt den Weg zu beleuchten und die Lampe in Nachbars Haustürleuchte blendet grell, zu sehen ist aber nicht viel. 

Nach dem Irrweg mit der Kompaktleuchtstofflampe (KLL) die,– teils immer noch, aus Wohnzimmern und Restaurants elektrosmogverseuchte „Bahnhofswartehallen“ macht, drängt eine neue, vielversprechendere Technologie mit Macht in den Markt. LED: light-emitting-diods. Diese lichtemittierenden Halbleiter eröffnen uns völlig neue Anwendungsmöglichkeiten. Robuste Lichtbandbeleuchtungen, Flächenstrahler, punktgenaue Ausleuchtungen mit scharfen Grenzen, leistungsstark, extrem effizient, langlebig und in der Farbgebung viel besser als KLL.

Wussten Sie es, dass z.B. die ca. 8.000 Lampen der Weihnachtsbeleuchtung an den Herrenberger Gebäuden bereits mit nur noch 0,9 bis 1 Watt LED´s betrieben werden.

Zurzeit wird die Straßenbeleuchtung auf LED-Licht umgerüstet. Doch aufgepasst: Jetzt wo wir es technisch besser machen können, sollte Folgendes beachtet werden: Beleuchtet die Gehwege punktgenau und strahlt nicht in die Wohnungen und Schlafzimmer – das Leuchtmittel darf nicht zu sehen sein. Wählt die richtige Farbe, denn blaubetontes Licht stresst Tiere, unterdrückt die Melatoninausschüttung und macht wach – erholsamer Schlaf ist nicht möglich. Lasst das Licht nicht flickern! Jede Spannungsänderung überträgt eine LED messerscharf – das irritiert und kann krank machen – also auf keinen Fall dimmen mit der sog. Pulsweitenmodulation (An-Aus-Schaltung). Wir brauchen weniger Lichtverschmutzung und besseres Licht.

Und sollten wir demnächst auch die Schulbeleuchtung Stück für Stück auf LED umrüsten, gilt hier Gleiches, mit einer Ergänzung – macht es bitte heller als es derzeit ist, zu geringe Helligkeit behindert aufmerksames Arbeiten.

Schlaue Leute sagen: Lichtplanung sollte „Lichtkunst“ sein, die auch mit den biologisch-psychologischen Wirkungen des Lichts verantwortungsvoll umgeht.

Jörn Gutbier
Stadtrat, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen, Herrenberg

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