Kolumne April 2016

Kinderbetreuung in Herrenberg Die Kinderbetreuung  ist derzeit eines der Topthemen in Herrenberg. Eltern haben gegen die geplante 10%-ige Gebührenerhöhung (U3) protestiert und der Gemeinderat hat die Verwaltung aufgefordert, machbare Vorschläge zu Ganztagesbetreuungsangeboten in den Stadteilen vorzulegen sowie die hohen Personalkosten in diesem Bereich (rd. 70 % von insgesamt 26 Millionen) zu durchleuchten. So kommt jetzt (fast) Alles auf den Prüfstand. Auch die bisherige Angebotsstruktur, bei der Modulzeiten  gebucht werden konnten, sowie die Umsetzung des pädagogischen Konzepts INFANS. Für die Grüne Fraktion gibt es in dieser Diskussion mehrere kritische Punkte

01.05.16 –

Kinderbetreuung in Herrenberg

Die Kinderbetreuung  ist derzeit eines der Topthemen in Herrenberg. Eltern haben gegen die geplante 10%-ige Gebührenerhöhung (U3) protestiert und der Gemeinderat hat die Verwaltung aufgefordert, machbare Vorschläge zu Ganztagesbetreuungsangeboten in den Stadteilen vorzulegen sowie die hohen Personalkosten in diesem Bereich (rd. 70 % von insgesamt 26 Millionen) zu durchleuchten. So kommt jetzt (fast) Alles auf den Prüfstand. Auch die bisherige Angebotsstruktur, bei der Modulzeiten  gebucht werden konnten, sowie die Umsetzung des pädagogischen Konzepts INFANS. Für die Grüne Fraktion gibt es in dieser Diskussion mehrere kritische Punkte

Ganz obenan stehen die Gebühren. Wir nehmen da einen traurigen Spitzenplatz im Vergleich umliegender Kommunen ein. Wir haben hohe Gebühren und dennoch einen niedrigen Kostendeckungsbeitrag. Warum sind unsere Kosten so hoch? Ist unser pädagogisches Angebot so viel besser als das anderer Kommunen, dass dies zu rechtfertigen ist? Die Verwaltung nennt hier z.B. Freistellungszeiten für Leiterinnen (z.B. für die Betreuung von Praktikant*innen). Das muss aber unterdessen überall gewährleistet sein laut Vorgaben von maßgebenden Dachverbänden. Ein anderer entscheidender Punkt ist die Berechnung der Gebühren. Sind die Kostenfaktoren und Berechnungsmuster, die da einfließen, für alle Gemeinden gleich und verbindlich? Dies zu wissen ist für Gemeinderäte*innen entscheidend, um die Beträge beurteilen zu können.

Einkommensabhängige Gebühren klingen in diesem Zusammenhang sehr gerecht. Erfahrungen, die Herrenberg selber damit schon in früheren Zeiten gemacht hat und Überlegungen Nagolds, diese für die Kleinkindbetreuung  wieder abzuschaffen, lassen diesen Weg aber nicht unbedingt als den Königsweg erscheinen. Denn das Problem dabei ist, wie die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der Eltern gerecht und transparent erfasst werden können.

Sollte sich herausstellen, dass unsere Kinderbetreuungskosten ohne erhebliche Qualitätsabstriche nicht zu senken sind, müssen wir die politische Entscheidung treffen, ob Herrenberg bereit ist, dauerhaft ein hohes Defizit zu tragen. Ich meine, ja. (Vorschläge zur Deckung im Haushalt hat die Grüne Fraktion vorgelegt.) Für mich ist wichtig: die Höhe von Gebühren darf nicht dazu führen, dass ein Elternteil (welches wohl?) zu Hause bleiben MUSS. Familien sind auf zwei Einkommen angewiesen und unsere Wirtschaft kann auf qualifizierte Frauen nicht verzichten.

Wo Herrenberg einsparen kann, ist bei der Umstrukturierung der sehr flexiblen, aber verwaltungsmäßig teuren Modulangebote, die noch dazu die kontinuierliche pädagogische Arbeit der Erzieher*innen erschweren. Eckpunkte eines Vorschlags der Grünen Fraktion sind, dass Betreuungszeiten in Kitas und Kindergärten mit denen in der (Ganztags)Grundschule übereinstimmen müssen und dieses Angebot nicht in allen Stadtteilen aber für alle Stadtteile erreichbar sein muss, sowie eine Kernbetreuung von z.B. 8 Stunden ( 8 bis 16 Uhr), selbstverständlich mit Essen. Für  länger arbeitende Eltern können dann noch verlängerte Öffnungszeiten angeboten werden. Die Kosten dafür dürfen aber nicht mehr so ungerecht sein wie bisher, wo die Extrastunden 30 bis 35% mehr kosten! Dies kommt fast einer Bestrafung von Doppelberufstätigkeit gleich. 

Eltern, Erzieher*innen, Gemeinderat und Verwaltung müssen ihre Ideen jetzt für eine gute Neuausrichtung austauschen.

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Gemeinderat | Kolumnen

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