Kolumne Februar 2023

Runde Sache mit Fahrrad-Allee

22.02.23 –

Wie kommt man am besten von der Weststadt zu Fuß oder mit dem Rad unter der Bahn durch? Die Antwort der Verwaltung ist ein mehr als 11 Mio. Euro teurer Durchstich vom Aischbach-Areal zum Seeländer. Dem hat die Mehrheit des Gemeinderats zugestimmt, frei nach dem Motto: „Augen zu und durch!“.

Dabei gibt es leider 3 Probleme:

1. 2026 wird unser Haushalt schon mit über 65 Mio. verschuldet sein. Die Erfahrung (auch aus der I3opt) zeigt, dass solche Projekte am Schluss immer noch viel teurer werden als anfänglich gedacht. Wir dürfen am Ende also eher mit Kosten von 15 Mio. und mehr rechnen. Das können wir uns nicht leisten!

2. Der Seeländer-Durchstich wird frühestens im Jahr 2027 fertiggestellt. Wir können keine weiteren vier Jahre warten, bis ein attraktiver Zugang für Fußgänger und Radfahrer jenseits des Bahndamms zur Verfügung steht. Das sind wir den Bewohnern der Weststadt und der neuen Innenstadtquartiere Meixner-Areal, Zeppelin-Areal, Schäferlinde und Aischbach schuldig. Wenn wir uns hier nur auf den Seeländer-Durchstich verlassen, werden wir verlassen sein.

3. Alternativen werden außer Acht gelassen, die zur Verbesserung der Situation für die Radfahrer und Fußgänger ebenso wichtig sind. Schick-Platz und die Nagolder Straße sind seit dem Aus für die I3opt die kritischen Stellen in der Innenstadt. Hier werden die Fußgänger und Radfahrer schon seit zig Jahren auf engen Gehsteigen an die Hauswände gedrückt, während die Autos mehrreihig dahin fliesen. Auch die Modellstadt-Kommune „saubere Luft“ hat darauf bis heute keine Antwort gefunden.

Meine Vision für Herrenbergs Zentrum ist ein Kreisverkehr am Schickplatz, in dem Fußgänger und Radfahrer Vorfahrt haben. Daran schließen Straßen an mit durchgehenden Radfahrstreifen und eine Fahrrad-Allee in der Nagolder Straße. Die geht vom Schickplatz bis zur Kauflandkreuzung damit Radfahrer und zu Fußgänger sicher, angenehm, schnell und damit attraktiv vorankommen.  Bäume und Grünflächen nehmen den Raum ein, der durch den geringeren Platzverbrauch eines Kreisverkehrs frei wird.

Zweifelsohne, all das wird nicht ohne Einschnitte für den Autoverkehr funktionieren. Aber wir bekommen dafür einen unschätzbaren Mehrwert für Fußgänger, Radfahrer und das Stadtklima.
Wer weiterhin dem Auto die Vorfahrt lässt, der plant dafür, dass die Leute schnell nach Böblingen, Sindelfingen und Tübingen kommen. Wer auf Fahrrad und Fußgänger setzt, der sorgt für die Belebung vor Ort in unserer eigenen Stadt!

Wir GRÜNEN haben einen entsprechenden Vorschlag in den Gemeinderat eingebracht. Auch wenn die SPD - voll im Wahlkampfmodus - uns immer wieder unterstellt, wir wollten den Radverkehr nicht stärken. Nein, wir schätzen die Situation heute und in Zukunft realistisch ein und machen pragmatische Vorschläge zur Lösung der Probleme.

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