Kolumne Februar 2022

Nicht um jeden PreisNicht um jeden Preis Herrenberg soll wachsen, bis 2035 um 6.000 Einwohner:innen und circa 2.600 Wohnungen. So schlug es ein Planungsbüro der Stadtverwaltung vor. Man könnte denken: „Wow, da geht was! Eine prosperierende Stadt im Speckgürtel der Region Stuttgart.“ Neue Wohneinheiten bringen auf den ersten Blick gute Chancen. Die Preise für Eigentum und Mieten sinken. Wir können den Nachholbedarf für bezahlbaren und sozial geförderten Wohnraum beheben. Auch die Erzieherin, die in einer Herrenberger Kita arbeitet, soll sich hier eine Wohnung leisten können...

28.02.22 –

Nicht um jeden Preis
Herrenberg soll wachsen, bis 2035 um 6.000 Einwohner:innen und circa 2.600 Wohnungen. So schlug es ein Planungsbüro der Stadtverwaltung vor. Man könnte denken: „Wow, da geht was! Eine prosperierende Stadt im Speckgürtel der Region Stuttgart.“ Neue Wohneinheiten bringen auf den ersten Blick gute Chancen. Die Preise für Eigentum und Mieten sinken. Wir können den Nachholbedarf für bezahlbaren und sozial geförderten Wohnraum beheben. Auch die Erzieherin, die in einer Herrenberger Kita arbeitet, soll sich hier eine Wohnung leisten können.

6.000 zusätzliche Einwohner bedeuten aber auf der anderen Seite viele neue Aufgaben, verbunden mit finanziellen Verpflichtungen für die Stadt. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Wir benötigen zusätzlich mindestens acht fünf-gruppige Kitas, eine weitere 4-zügige Grundschule, mehr Platz in den weiterführenden Schulen und zusätzliche Sporthallen für Schulsport. Zusätzlich entsteht ein höherer Bedarf an Freizeitanlagen, unser Hallenbad und unsere Stadtbibliothek werden zu klein. Der Verkehrsdruck in der Stadt wird noch größer und zu guter Letzt brauchen wir mehr Personal in der Stadtverwaltung, damit die all das planen, steuern und verwalten kann.

Parallel zu der Grundstücks- und Wohnungsbaupolitischen Strategie (GruWopS) beschäftigen sich Stadtverwaltung und Gemeinderat mit dem Masterplan Schulen, der Schulraumbedarf und Sanierungsstau beziffert. Dabei ist ein Finanzierungsbedarf von über 200 Mio. Euro für Sanierung und Schulraumerweiterung der Grundschulen Mönchberg und Kayh, der Pfalzgraf-Rudolf-Schule und ein Ersatzgebäude für die Albert-Schweizer-Schule herausgekommen. Im städtischen Haushalt, der erst vor einem Monat verabschiedet wurde, ist für all diese notwendigen Investitionen noch kein Euro vorgesehen.

Nicht dass Sie mich falsch verstehen. Auf dem Plantisch ist das angepeilte Wachstum denkbar. Aber es muss machbar sein und wir müssen es machen wollen. Zudem drängt die Zeit.

Ich möchte kein Wachstum unserer Stadt um jeden Preis. Denn die Zeche bezahlt jede:r Einzelne von uns und unsere Enkel:innen. Mein Gefühl sagt mir, dass dieses Wachstum nicht gesund und nicht nachhaltig ist und dass es unsere Stadt überfordern könnte.

Ich frage mich: Sollten wir nicht zuerst unsere Hausaufgaben angehen die auf dem Tisch liegen, bevor wir uns solch überwältigende neue Aufgaben stellen?

 

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Gemeinderat | Kolumnen | Standortkonzeption Wohnen

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