Kolumne April 2022 (mit Zusatz Stellungnahme GruWopS 2022)

Bevölkerungsentwicklung und Wohnungsbedarf in Herrenberg Es fehlt in Herrenberg an bezahlbarem Wohnraum. Es fehlt an altersgerechten barrierefreien Wohnungen. Eine Wohnbauoffensive mit 2.600 Wohnungen auf 42 ha, die uns bis 2035 einen Zuwachs von 6000 Einwohnern beschert, soll Abhilfe schaffen. So sieht es das von der Stadtverwaltung vorgelegte Gutachten „GruWopS“ vor. Ist das wirklich die richtige Weichenstellung für die Zukunft? ...

22.04.22 –

Bevölkerungsentwicklung und Wohnungsbedarf in Herrenberg

Es fehlt in Herrenberg an bezahlbarem Wohnraum. Es fehlt an altersgerechten barrierefreien Wohnungen. Eine Wohnbauoffensive mit 2.600 Wohnungen auf 42 ha, die uns bis 2035 einen Zuwachs von 6000 Einwohnern beschert, soll Abhilfe schaffen. So sieht es das von der Stadtverwaltung vorgelegte Gutachten „GruWopS“ vor.
Ist das wirklich die richtige Weichenstellung für die Zukunft?

Ab ca. 2025 werden wir die Auswirkungen des demographischen Wandels zu spüren bekommen: Die Babyboomer gehen in Rente. Der bereits bestehende und weiterwachsende Fachkräftemangel wird dazu führen, dass die durch den Renteneintritt der Babyboomer freiwerdenden Arbeitsplätze nicht mehr 1:1 wieder besetzt werden können. Wir sind mitten in einem Strukturwandel.

Welche Nachfrage ist von den geburtenschwachen Jahrgängen auf dem Wohnungsmarkt zu erwarten, wenn ab Mitte der 2020-ziger Jahre die von den Babyboomern meist unterbelegten Wohnflächen frei werden? Wir wissen nicht, wie viele Häuser und Wohnungen in Herrenberg aktuell leer stehen bzw. zukünftig leer stehen werden. Wie stark ist das Wohnungsangebot in der Region Stuttgart bereits ausgeweitet worden?

Die Bevölkerungszahl schrumpft deutschlandweit. Einen „Kannibalismus“ unter den Kommunen um Einwohner können wir nicht wollen. Der unstrittig bestehende Mangel an bezahlbarem Wohnraum kann wegen der explodierenden Baupreise nicht durch den Neubau beseitigt werden. Erst mit Steuermitteln aus den aktuell gut gefüllten Fördertöpfen des Landes wird ein Schuh daraus. Das kann auch zeitnah durch behutsame Innenentwicklung oder im Bestand realisiert werden.
Durch die Kommune getragene Erstberatung zum Umbau zu groß gewordener Häuser könnte ein Weg sein.

Wir wissen nicht, welche Folgekosten das angestrebte rasche Wachstum für den bereits jetzt sehr angespannten kommunalen Haushalt haben wird, wenn Schulen, Kitas, Sportstätten, Feuerwehrkapazitäten u.v.m. für die neuen Einwohner ausgebaut und unterhalten werden müssen. Können wir den bis 2024 voraussichtlich angewachsenen kommunalen Schuldenberg von 49 Mio € noch abtragen? Bleibt noch genug Handlungsspielraum, um die Aufgaben der Klimakrise zu bewältigen? Alles in Allem: Das ist in Zeiten des demographischen Wandels in Verbindung mit der Klima-, Energie- und Ressourcenkrise Planen mit unzureichenden Daten auf ganz dünnem Eis.

Nachhaltige Stadtentwicklung sieht anders aus.

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Zusatz: Die Stellungnahme der Grünen Fraktion bei der GR Sitzung 26.04.2022
DS 2022-008: Fortschreibung der Grundstücks- und Wohnungsbaupoliti-
schen Strategie (GruWopS) 2022

 

 

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Gemeinderat | Kolumnen | Standortkonzeption Wohnen

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