Grüner Stammtisch "Schlagabtausch"

Bei einem Grünen Stammtisch unter der Überschrift „Schlagabtausch“ diskutierten im Klosterhofcafe Bürgerinnen und Bürger mit Grünen die Themen „Mobilität – nicht nur in Herrenberg“ und „ Integration – wo stehen wir?“ „Besteht die Verbesserung der mobilitätsbedingten Umweltprobleme eigentlich nur in Subventionen fürs Auto, und, sollen wir alles dem Markt überlassen?“ Provozierende Fragen wie diese vom Moderator des Abends, Grünenvorsitzender Jonathan Eklund, brachten die Diskussion schnell in Gang. Inwieweit habe eine grüne Regierung Veränderungen in der Mobilität bewirkt, war die Einstiegsfrage einer Anwesenden. Gefühlte 100 Jahre lang werde das Auto nun schon angebetet, so eine zugespitzte Antwort darauf. Änderungen müsse man mehr Zeit als sieben Jahre geben.

25.04.18 –

Bei einem Grünen Stammtisch unter der Überschrift „Schlagabtausch“ diskutierten im Klosterhofcafe Bürgerinnen und Bürger mit Grünen die Themen „Mobilität – nicht nur in Herrenberg“ und „ Integration – wo stehen wir?“

„Besteht die Verbesserung der mobilitätsbedingten Umweltprobleme eigentlich nur in Subventionen fürs Auto, und, sollen wir alles dem Markt überlassen?“ Provozierende Fragen wie diese vom Moderator des Abends, Grünenvorsitzender Jonathan Eklund, brachten die Diskussion schnell in Gang. Inwieweit habe eine grüne Regierung Veränderungen in der Mobilität bewirkt, war die Einstiegsfrage einer Anwesenden. Gefühlte 100 Jahre lang werde das Auto nun schon angebetet, so eine zugespitzte Antwort darauf. Änderungen müsse man mehr Zeit als sieben Jahre geben. In den 60er Jahren habe das Leitbild der autogerechten Stadt gegolten, dessen Auswüchse die Stadtplanung heute immer noch zu beheben versuchte. Kontrovers wurde diskutiert, ob ein grundsätzliches Umdenken zugunsten eines breitgefächerten Mobilitätsangebots durch einen langsamen Bewussteinswandel von unten zu erreichen sei oder durch Vorgaben der Politik. Als Beispiel dafür, wie erfolgreich es sein könne, wenn z.B. ein Oberbürgermeister eine Vision konsequent verfolge, nannte die grüne Fraktionsvorsitzende Maya Wulz die Idee der Bürgerbeteiligung, die in Form der Mitmachstadt Herrenberg unterdessen breit verankert sei: „Vor Amtsantritt von Herrn Sprißler tauchte die Bürgerbeteiligung in allen grünen Programmen als eine Hauptforderung auf. Das hat sich im Positiven erledigt.“ Einigkeit bestand, dass eine dauerhaft hohe Förderung von Bus und Bahn endlich von der Politik genauso akzeptiert werden müsse, wie die klaglos hingenommenen Kosten für den Straßenbau und die gesundheitlichen Folgekosten des Autoverkehrs durch Luft- und Lärmemissionen.

Als einen Baustein in der Verkehrswende erläuterte die Sprecherin des AK Energie, Dr. Heike Voelker, die Chancen eines digitalen, bedarfsorientierten Busangebots: „Dann fahren die Fahrgäste nicht wenn der Bus fährt, sondern umgekehrt“. Per App würden dabei Fahrziele angemeldet. Mit einem Algorithmus würden die eingegangenen Wünsche koordiniert und eine flexible Route zusammengestellt. Voraussetzungen für ein Funktionieren dieses Systems seien mindestens eine Verdreifachung der Haltepunkte, eine größeren Anzahl von kleineren Bussen und akzeptable Preise. Bei der Mobilitätspolitik der Stadt Herrenberg bemängelten mehrere Anwesende, dass für sie die Unterschiede zwischen Integriertem Mobilitätsplans (IMEP), Green Plan und den kürzlich zugesagten Fördermitteln durch die Bundesregierung völlig undurchsichtig seien. Da fehle es an der nötigen klaren Darstellung gegenüber der Öffentlichkeit. Zu viele Leitsätze, zu wenig Output, so brachte es einer der Anwesenden auf den Punkt.

Das zweite Thema, der Stand der Integration, wurde von Jonathan Eklund bewusst provozierend mit der Frage eingeleitet, ob es eine Integration mit Kopftuch überhaupt geben könne. Dies traf offensichtlich einen Nerv in der Runde. Wenn das Kopftuch nicht als ein rein religiöses Merkmal verwendet werde, sondern als politisches Statement, müsse der Staat genauer hinschauen, war der Tenor. Im Fall von jungen Mädchen im Grundschulalter sah die Diskussionsrunde die Grenze eindeutig überschritten. „Bei der "Kruzifixverodnung" von Söder wird dieses religiöse Symbol aber genauso für politische Zwecke missbraucht“, war eine Meinung in der Runde. Eine gelungene Integration könne aber nicht an einem Stück Stoff festgemacht werden. Silvia Egenter, Fraktionsmitglied in Herrenberg berichtete aus ihrer beruflichen Erfahrung als Integrationsmanagerin in Gäufelden. Die unterschiedliche politische Lage in der Heimat wirke sich deutlich aus. So habe sie festgestellt, dass Flüchtlinge aus Afghanistan sich besonders anstrengten, da sie keinerlei Hoffnung auf ein normales Leben in ihrem von Krieg und Terror zerrissenen Heimatland sähen. Sie stellte die Frage „Woran misst man eine gelungene Integration – an der erfolgreichen Eingliederung in die Arbeitswelt? An dem Akzeptieren unserer Werte? Beides stimmt nicht immer überein.“ Entscheidend sei aus ihrer Sicht die individuelle Einstellung des einzelnen Flüchtlings. Dass der Integrationserfolg oft von den passgenauen hier angebotenen Schulungsangeboten abhänge, wurde ebenfalls geäußert. Dabei könne ein zu langes Verweilen in Vorbereitungsklassen für Kinder und Jugendliche auch kontraproduktiv sein. Eine deutsche Lernumgebung, in der sie je nach fachlichen Fähigkeiten flexibel unterrichtet würden, wie es das Prinzip von Gemeinschaftsschulen biete, könne auch zum Erfolg führen. Das Fazit des Stammtisches zu diesem Thema lautete: bei der Integration besteht eine klare Bringschuld von beiden Seiten.

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