Februar-Kolumne: Stadtentwicklung

22.02.12 –

Ich bin sehr dankbar, als Stadtrat der Grünen Fraktion Mitglied in der Jury zum städtebaulichen Wettbewerbsverfahren ´Westliche Innenstadt` gewesen zu sein. Sehr intensive Sitzungstage, Vor- und Nachbereitungen, die anschließenden Präsentationen und Diskussionen in der Familie, im Freundeskreis, in der Fraktion und mit vielen Bürgern haben einiges sehr viel klarer gemacht und den Blick geschärft.

Nicht nur die Planungen und Gipsmodelle der präsentierten Arbeiten haben mir eines sehr deutlich gemacht – unser alles überragendes und immer wieder zitiertes Verkehrs-Problem ist in der Zwischenzeit ein Popanz. Mit dem Bau der Südtangente bei Mötzingen und der Nordumfahrung scheint der Schwerlastverkehr, von Ausnahmen abgesehen, aus Herrenberg weitgehend gebannt. Morgens und zum Feierabend klemmt es zwar noch mal am Schickplatz und viel lärmender und stinkender motorisierter Verkehr quert die Stadt, aber das ist kein Hinderungsgrund mehr, um wesentliche Schritte zur Entwicklung unserer Innenstadt nun nicht weiter vorantreiben zu können.

Um nicht missverstanden zu werden: Wir fahren zu oft unnötige Strecken mit dem Auto - denn 70% des ´Verkehrsproblems` am Schickplatz ist hausgemacht. Die Radfahrer auf der Straße werden nach wie vor nicht ernst genommen und an den Rand und auf Umwege gedrängt und die Fußgänger bekommen an vielen Ampeln das Gefühl auf ´Godot zu warten` sofern es nicht noch unterirdisch wurde. Wir brauchen weder Schlossbergtunnel, die große Südtangente noch die vorgeschlagenen nahen und fernen Westtangenten!

Um Herrenberg Richtung Westen und vor allem die Seestraße zukunftsweisend entwickeln zu können und den Schickplatz zu entschärfen, braucht es nicht viel: Eine Verkehrsberuhigung der Seestraße ist bereits heute möglich – es braucht hier, wie auch an der Hindenburgstraße, nur mehr und vor allem attraktive Querungsmöglichkeiten. Sperrung der Seestraße für den Schwerlastverkehr, Zone 30, anderes Pflaster und mehr Bäume - schon ist der Sprung zur Westentwicklung zu schaffen. Einem Durchstich im Bahndamm wie im 1.Preis vorgeschlagen und der Realisierung der westlichen Innenstadt steht nichts mehr im Wege.

Auch das Problem der grauslichen Wegebeziehungen am Schickplatz ließe sich lösen. Eine neue Straßen-Verbindung zwischen Horber und Nagolder Straße im Bereich des Stabi-Areals, wie in der Arbeit von Lohrer/Hochrein vorgeschlagen, scheint die sinnvollste Option zur Entlastung, die unbedingt genauer untersucht werden muss. Aber auch mit der Ist-Situation kämen wir klar, wenn wir mehr Raum am Schick-Platz hätten. Und hier öffnet einem der Blick auf die Schwarzpläne und das Bestands-Modell wirklich die Augen: Abriss und Neubau dieses ´potemkinschen Dorfes` an der Ecke Nagolder-Horber Straße mit seinen vier Gebäuden und viel ´Luft` dahinter und die Neugestaltung der oberirdischen Wegebeziehungen auf dem Schickplatz in alle Richtungen sowie die Schaffung eines Einblicks und Zugangs in die Stadt durch Abriss des Gasthauses Rose (vorbehaltlich einer Lösung mit den Besitzern) und das Problem wäre gelöst.

Jörn Gutbier

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Gemeinderat | Kolumnen

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