Ortsverband der Grünen im Nationalpark

15.10.14 –

Ortsverband der Grünen im Nationalpark


Mehr als dreißig Mitglieder und Interessierte des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Herrenberg und Gäu besuchten vor kurzem den neuen Nationalpark im Nordschwarzwald, der bereits vor seiner Gründung als erster Nationalpark in Baden-Württemberg in den vergangenen drei Jahren für großes Aufsehen und Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinweg gesorgt hatte.

Bei der geführten Wanderung durch die Kernzone des zehntausend Hektar großen, zwei Teilgebiete umfassenden Nationalparkgebiets, konnte die Besuchergruppe entdecken, dass dort die Natur getreu dem Nationalparkmotto tatsächlich „eine Spur wilder“ ist.

Das am 1. Januar 2014 unter der grün-roten Landesregierung in Kraft getretene Gesetz zur Errichtung des Nationalparks Schwarzwald ermöglichte es, dass auch in Baden-Württemberg, wie in zahlreichen anderen Bundesländern, ein Großschutzgebiet (bestehend aus den beiden Teilgebieten Hoher Ochsenkopf und Ruhestein) eingerichtet werden konnte, in dem ein Stück Natur sich selbst überlassen bleiben darf. Der Mensch greift hier auf einem Teil der Fläche zukünftig nicht mehr ein. Dies stellt einen wichtigen Beitrag des Landes zum Erhalt der Artenvielfalt dar.

Geführt von einem sachkundigen und engagierten Ranger und Umweltpädagogen, konnten sich die Grünen aus Herrenberg und dem Gäu ein umfassendes Bild über den Entstehungsprozess, die Entwicklung und zukünftige Organisation des Nationalparks machen.

Der Erhalt der Artenvielfalt und die Beobachtung und Auswertung natürlicher Prozesse in großen Zeiträumen, auch in Hinblick auf die Auswirkung des Klimawandels, sind Aufgabe und Ziel des Nationalparks. Genauso wichtig aber ist die Ermöglichung des hautnahen Erlebnisses ursprünglicher Natur für alle Besucherinnen und Besucher. Selbst in den Kernzonen ist der Besucherzugang möglich – auf ausgewiesenen Wegen zu Fuß, mit dem Rad oder auf Skiern.

Ausgehend vom Naturschutzzentrum Ruhestein wanderte die Gruppe durch den ansteigenden Bergwald auf die sogenannten Grinden, die, wie der Ranger erläuterte, bereits seit über fünfhundert Jahren durch Beweidung freigehaltenen Hochflächen, die wegen ihrer Einzigartigkeit und Artenvielfalt auch weiterhin erhalten werden sollen. In der Extremität der Witterungsverhältnisse lebe hier eine besondere Tier- und Pflanzenwelt, die es zu schützen gelte.

Von dort erreichen Wanderer und Spaziergänger das älteste Bannwaldgebiet Baden-Württembergs, in dem seit hundert Jahren die Natur sich selbst überlassen bleibt. Hier ist der Eindruck unberührter, „wilder“ Natur für die Besucher eindrücklich erlebbar und „dies ist das Bild, das in hundert Jahren das gesamte Waldgebiet des Nationalparks bestimmen wird“ erklärte der Nationalparkranger. Man sehe den Wald in seinem gesamten Lebenszyklus – die Jugend eines Baums, seine Reife, das Alter und den Zerfallsprozess – ein einzigartiges Erlebnis, das sich der Gruppe, die sich beim Abstieg zum wildromantisch gelegenen Wilden See in Schweigen übte, doppelt erschloss: in der Stille und im Erleben des „vollen“ Naturkreislaufs. Überhaupt sei dieses „Öffnen für die Natur, für das Werden und Vergehen“ – und nicht etwa das Beherrschen – ein Hauptthema des Parks erfuhren die Besucher aus Herrenberg.


Dass das Projekt „Nationalpark“ im Vorfeld recht heftig umstritten war, sei jetzt kaum noch spürbar, erläuterte der Nationalparkangestellte. Man erkenne in der Umgebung allmählich doch deutlicher die Chancen für die Region, in der sich ein neuer Natur- und Erlebnistourismus entwickeln könne, der auch als bedeutender wirtschaftlichen Faktor gesehen werde.
Nicht zuletzt soll mit dem Bau des neuen Nationalparkzentrums am Ruhestein auch ein neuer Publikumsmagnet entstehen. Sowohl die Akzeptanzforschung als auch die Einbindung aller Akteure werde auch weiterhin stattfinden. Eines sei aber sicher: einen „weichgespülten“ Nationalpark werde es nicht geben. Die Natur soll auf diesem kleinen Gebiet im Nordschwarzwald in ihrer ursprünglichen Form erlebt werden können.


Für die meisten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Gäu stand am Abend fest, dass sie sicherlich mit ihren Familien bald wieder an den Ruhestein kommen werden. Und es gab keine Zweifel darüber, dass dieser Nationalpark einen Gewinn für Baden-Württemberg darstelle.

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