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05.03.21 –
100 Jahre Weltfrauentag
Jeden Tag versucht ein (Ex-)Partner eine Frau umzubringen. Jeden
dritten Tag gelingt es. In DAX-Vorständen sitzen mehr Männer, die Thomas
heißen, als Frauen. Frauen sind zu 20% häufiger von Altersarmut betroffen.
In Deutschland ist es ein Steuervorteil, wenn die Frau zuhause bleibt. Die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Dazu kommen sexuelle Erfahrungen mit Übergriffen am Arbeitsplatz.
Leider tritt die Gewalt gegen Frauen immer stärker hervor. Neben häuslicher Gewalt, Übergriffen am Arbeitsplatz, sowie der permanenten Gewalt, die in der Prostitution herrscht, verbreitet sich rasant die verbale Gewalt im Netz.
Daneben gibt es eine unsichtbare, strukturelle Gewalt, die vor allem Frauen und vor allem Frauen anderer Kulturen trifft. Es ist eine Spirale von Missbrauchserfahrungen, Unterdrückung, körperlicher und psychischer Gewalt in der Ehe/Partnerschaft, die lebenslange Folgen hat. In Trennungssituationen hat die Frau keine Chancen auf dem Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt, lebt am Existenzminimum, leidet unter Angst, Depressionen und körperlichen Krankheiten.
Gegen alle diese Missstände braucht es Gegenmaßnahmen auf vielen Ebenen: positiv hervorzuheben die #MeToo Bewegung oder die Aktion #meinherzgehörtmir - Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen! von TERRE DES FEMMES. Nachholbedarf gibt es in vielen Bereichen der Gesetzgebung. So muss neben Rassismus, Volksverhetzung und Antisemitismus endlich auch Frauenfeindlichkeit als strafverschärfender Begriff ins Strafgesetzbuch, um den Widerlichkeiten im Netz entgegen zu treten.
Wie sieht es bei uns in Stadt und Kreis aus?
Für schutzsuchende Frauen gibt es seit 11 Jahren kein Frauenhaus mehr im Kreis. Das war offensichtlich kein wichtiges Thema. Jetzt soll auf dem Krankenhausareal in Herrenberg eine Einrichtung gebaut werden. Umsetzungszeitraum – offen. In unseren Schulen könnte es geschützte Räume geben, wo Mädchen mit professioneller Begleitung gegen sexuelle Übergriffe sensibilisiert werden (Beispiel Esslingen). In Nagold gibt es ein Haus der ev. Kirche, das bei Wohnungslosigkeit eine ordentliche Umgebung für Frauen anbietet.
Frauen sind nicht die besseren Menschen. Aber wenn die Hälfte der Bevölkerung in politischen Gremien nach wie vor krass unterrepräsentiert ist (Beispiel Herrenberg: Gemeinderat 2021: 22 Männer, 10 Frauen, in sieben Ortschaftsräten: 55 Männer, 19 Frauen), braucht sich niemand über die genannten Strukturen wundern. Der Weltfrauentag ist auch bei uns noch lange nötig.
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