Menü
Immer wieder wird behauptet, dass Windkraft die Lebensqualität senke und sogar der Gesundheit schade. Windkraftanlagen würden gefährlichen Infraschall verursachen. Infraschall ist Schall, der so tief ist, dass wir ihn nicht hören können. Nur wenn er sehr laut ist, können wir ihn spüren. Das ist dann ähnlich wie bei den großen Glocken im Herrenberger Glockenmuseum. In der Natur tritt Infraschall bei Erdbeben oder Sturm auf. Nach aktueller wissenschaftlicher Erkenntnis werden durch Infraschall mit Lautstärke unterhalb der Wahrnehmungsschwelle keine negativen gesundheitlichen Wirkungen hervorgerufen. Selbst nahe bei Windkraftanlagen wird die Wahrnehmungsschwelle nicht überschritten.
Ist man weit genug von Windkraftanlagen entfernt, so kann man keinen Unterschied beim Infraschall zwischen ein- und abgeschalteter Windenergieanlage messen. Dies gilt ab etwa 700 Metern und damit in genügend Abstand von Wohnhäusern.
Auch wird gesagt, dass Windräder so laut wären, dass der Lärm schädlich für die Gesundheit sei. Für Windkraftanlagen gibt es jedoch sehr strenge Regelungen. In rund 600 Meter Entfernung ist eine typische Windkraftanlage nicht lauter als die maximal zulässige Lautstärke in einem Wohngebiet. Das gilt tags und nachts. Sind mehrere Anlagen an einem Standort, erhöht sich diese Entfernung auf 800 Meter.
Auch bei Windkraftanlagen gibt es dauernd technische Fortschritte. Neuere Anlagen sind deutlich ruhiger und besser als alte.
Quelle: https://energiewende.eu/windkraft-hoerbarer-laerm/
https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oeffentlich/themen/01-mensch-und-umwelt/05-schall/20181123_BWE_Informationspapier_Schall_und_WEA.pdf
https://www.vernunftkraft.de/mythos-1/
Wenn der Wind stark weht, erzeugen Windkraftanlagen viel Strom. Wenn der Wind nicht weht, gibt es keinen Strom aus Windkraftanlagen. Deswegen muss man so viel Gas-, Kohle- und Atomkraftwerke vorhalten, dass man notfalls 100 % des Strombedarfs damit erzeugen kann. Dummerweise werden immer mehr Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke abgeschaltet. Die Gefahr von großflächigen Stromausfällen steigt. Stimmt diese Behauptung?
Grundsätzlich klingt die Behauptung natürlich plausibel. Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, wird auch keine Wind- und Sonnenenergie erzeugt. Damit es dann aber wirklich bei uns zu Hause dunkel wird, müsste überall Flaute sein. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass eine solche Dunkelflaute in ganz Deutschland auftritt. Üblicherweise tritt das lokal auf und über das Stromnetz findet ein Ausgleich statt. Während also zum Beispiel in Herrenberg eine Dunkelflaute herrscht, laufen die Windkraftanlagen an der Nordsee auf vollen Touren und liefern ihren Strom zu uns. Wichtig ist natürlich, dass es genügend „Stromautobahnen“ gibt. Daran wird intensiv gearbeitet. Wir sind in Deutschland auch nicht alleine, sondern haben ein gemeinsames europäisches Netz. Wird in einem Land zu wenig Strom erzeugt, bezieht man Strom aus einem Nachbarland. In Frankreich wurden in den letzten Jahren die Wohnungen durch deutsche Windkraft geheizt, weil die Leistung der französischen Atomkraftwerke nicht ausreichten.
Quelle: https://www.windenergie-freigericht.de/faktencheck/strom-aus-wind-und-solar-ist-nicht-grundlastfaehig/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/151340/umfrage/strom-export-von-deutschland-nach-frankreich-seit-1996/
Der Ausbau der Windkraftanlagen führe zu einem starken Rückgang der Rotmilane, ist ein oft zitiertes Argument gegen die Windkraft. Es wird versucht, Naturschutz gegen Klimaschutz auszuspielen. Richtig ist, dass Rotmilane ebenso wie Mäusebussarde oder andere Greifvögel von den Rotoren getötet werden. Gerade bei Rotmilanen ist das besonders gravierend, weil in Deutschland mehr als die Hälfte aller Rotmilane der Welt leben und der Bestand seit Jahrzehnten zurück geht. Das liegt jedoch nicht nur am Ausbau der Windkraft, auch wenn der Ausbau der Windkraft einer von mehreren Gründen ist. Weitere wichtige Gründe sind der Rückgang des Nahrungsangebots durch die immer intensivere Landwirtschaft und der Rückgang der Beutetiere durch die chemische Bekämpfung von Nagetieren. Auch beim Bau von Windkraftanlagen kann man den Rotmilan besser schützen. Standorte können vermieden werden, an denen sich Rotmilane oft aufhalten. Die Umgebung der Windkraftanlage kann für Rotmilane unattraktiv gestaltet werden, damit sie dort gar nicht erst hinfliegen. Einzelne besonders gefährliche Windkraftanlagen können in Zeiten besonders hoher Flugaktivität pauschal abgeschaltet werden.
Quellen:
https://www.nabu.de/news/2019/02/25966.html
https://blogs.nabu.de/rotmilan/
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/wind/160406-nabu-faktencheck-rotmilan-und-windenergie.pdf
https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Rotmilan-1868.html
Autor: Holger Cröni, Dez. 2023
Leider liest oder hört man seit Monaten, dass Robert Habeck 2024 Hauseigentümer:innen zwinge, funktionstüchtige Gas- und Ölheizungen zu verschrotten und durch teure Wärmepumpen zu ersetzen. Diese Behauptung ist mehrfach falsch!
Während wir beim Strom schon mehr als die Hälfte der Nettostromerzeugung durch erneuerbare Energien schaffen, sind wir beim Heizen noch ganz am Anfang. Geheizt wird in privaten Haushalten zur Hälfte mit Gas und zu einem Viertel mit Öl. Da die Haushalte fast so viel Gas wie die Industrie verbrauchen, muss man auch im privaten Bereich dringend etwas tun, um fossile Energien einzusparen. Hier kann man sehr viel erreichen. Ziel ist es, im Jahr 2045 klimaneutral zu sein. Das geht nur, wenn man die Art wie wir heizen ändert.
Heizungen sollen mit mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie eingebaut werden. Hierfür gibt es eine umfangreiche Förderung, die sozial ausgerichtet ist. Wer seine Heizung tauschen möchte und dabei auf 65 Prozent Erneuerbare Energie umsteigt, bekommt dies staatlich gefördert. Die Grundförderung von 30 Prozent kann sich auf maximal 70 Prozent der Investitionskosten erhöhen.
Seit Anfang 2024 sollen Heizungen von Neubauten im Neubaugebiet mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden. Andere Neubauten sollen 2026 folgen. In bestehenden Gebäuden gelten großzügige Übergangsregelungen, sodass niemand gezwungen wird, seine funktionierende Heizung aus dem Keller zu reißen. Funktioniert die Heizung ordnungsgemäß, darf sie weiterhin benutzt werden. Falls sie kaputt geht, darf sie auch repariert werden.
Schon die bisherige Gesetzeslage schrieb vor, Öl- und Gasheizungen 30 Jahre nach Einbau und Aufstellung auszutauschen. Hunderttausende Heizkörper in Deutschland werden nächstes Jahr betroffen sein. Die Austauschpflicht entfällt aber in vielen Fällen, beispielsweise wenn es sich um Niedertemperatur- und Brennwertkessel handelt oder bei selbstnutzenden Eigentümern, die seit 1. Februar 2002 in ihrem Eigentum wohnen. Ab 2045 dürfen dann aber bis auf wenige Ausnahmen keine Heizkessel mehr mit Erdgas und Erdöl betrieben werden.
Nein, es besteht kein Grund zur Angst! Bei vorhandener Heizung sollte man nichts überstürzen, weil es lange Übergangsfristen gibt. Langfristig spricht vieles dafür, dass sich der Austausch einer kaputten Gas- oder Ölheizung finanziell lohnt.
Am Ende soll auch etwas praktische Unterstützung gegeben werden. Allerdings lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. An einer sorgfältigen Beratung durch eine Fachkraft sollte man nicht sparen.
Ganz zum Schluss noch ein paar Gedanken:
Autor: Holger Cröni, Jan. 2024
In Kooperation von Grünem Ortsverband Herrenberg und dem Kreisverband Böblingen diskutiert Michael Bloss, Mitglied des Europäischen Parlaments und Spitzenkandidat der [...]
Das Treffen des Ortsvorstands. Interessierte Mitglieder sind jederzeit herzlich wollkommen!
Mit Beschluss des Ortsvorstands ist BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Herrenberg und Gäu Mitglied bei Herrenberg bleibt bunt geworden. Damit akzeptieren wir das Leitbild, das sich das Bündnis gegeben hat und drücken dies aus, indem wir den Text auf unserer Homepage veröffentlichen (zum Download hier klicken).
Zur Europawahl 2024 machen wir klar: Dagegen zu sein ist einfach. Wir machen es uns nicht einfach. Wir schützen unseren Frieden, erneuern [...]
Dagegen zu sein ist einfach. Wir machen es uns nicht einfach. Wir schützen unseren Frieden, erneuern unseren Wohlstand und verteidigen unsere [...]
Zur Europawahl am 9. Juni 2024 haben wir die Möglichkeit, zu erhalten, was uns stärkt, und zu stärken, was uns schützt. Es geht um Frieden und [...]