Zur Diskussion „Standortkonzeption Wohnen“ – Sachstand 31.07.2012

07.08.12 –

Ein Beitrag der Gemeinderatsfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN in Herrenberg:

Braucht Herrenberg noch Neubaugebiete im Außenbereich?

Wohnflächenbedarf

Der Wohnflächenbedarf in Herrenberg beträgt nach Berechnungen von Bündnis90/Die Grünen, die sich an den realen Zahlen seit 1992/93 orientieren, bis zum Jahr 2020 nur 11,2 ha und nicht 28,45 ha, wie von der Verwaltung in der Drucksache „Standortkonzeption Wohnen“ angegeben wird (vgl. Anl.1). Die aktivierbaren Potenziale Herrenbergs (sofort bebaubare sowie kurz‐ und mittelfristig erschließbare Grundstücke) liegen inklusive des Baugebiets in Affstätt, aber ohne das Baugebiet Mönchberg Appenhalde, bis zum Jahr 2020 bei 16,5 ha (vgl. Anl.2). Ohne das Baugebiet „Raingasse“ in Affstätt sind es noch 10 ha.

Der faktische Wohnflächenbedarf kann in den Siedlungsbereichen (Kernstadt, Affstätt, Gültstein) wie auch in den anderen Stadtteilen vollständig über eine Innenentwicklung abgedeckt werden. Die Verwaltungsvorschläge zur Grundsatzentscheidung über die „Rangfolge neuer Baugebiete“ sind damit hinfällig.

Angebote für junge Familien

Der Einwand, es würden aber trotzdem Baugrundstücke für die „junge Familien“ gebraucht, die durch eine Innenentwicklung/Nachverdichtung nicht zur Verfügung stehen würden, ist nicht richtig.

Das Aktivierungspotenzial für Einfamilien‐, Doppel‐ oder Reihenhäuser liegt im Zeitraum 2012 bis 2020 bei ca. 230Gebäuden. Dazu kommen weitere ca. 40 realisierbare EFH‐/DH‐/RH‐Bauplätze in Entwicklungsbereichen der Kernstadt (Aischbach‐ (26), EnBW‐Areal (12)). Das Potenzial des Leibfried‐Areals, das aber wahrscheinlich erst nach 2020 entwickelt werden kann, liegt ebenfalls bei ca. 40 Gebäuden.

Angebote für die „jungen Familien“ stehen somit in ausreichender Anzahl ohne die Aktivierung zusätzlicher Neubaugebiete im Außenbereich zur Verfügung.

Die Zahlen des statistischen Landesamtes, die auch Grundlage für die Berechnungen des von der Stadt mit der Wohnbauprognose beauftragten Büros Nachtrieb & Weigel waren, besagen, dass wir in Herrenberg noch mit 522 Einwohnern mehr durch Wanderungsgewinne zu rechnen haben, als z.Zt. hier leben. Bereits ab 2015 wird ein Schrumpfen der Einwohnerzahl von Herrenberg prognostiziert (Leitbild 2020, S.17 und Anl.3).

Der Gebäudebedarf Herrenbergs zur Unterbringung des unterstellten Bevölkerungs"wachstums" liegt im Abgleich mit den Zahlen des Landesamtes danach bei weniger als 190 Gebäuden (vgl. Tab. 3, Anl.2).

Leerstand

Leerstands‐Analysen der Firma Ökokosult für die Gemeinden Böblingen, Calw, Magstadt haben ergeben, dass dort z.Zt. ca. 5% der Wohngebäude leer stehen. Das sind > 3 % mehr als für einen funktionierenden Wohnungsmarkt nötigt sind (die Fluktuationsreserve beträgt 1,5 bis 2 %). Die prognostizierte Leerstands‐Analyse zeigte für alle drei Gemeinden, dass bis zum Jahr 2030 weitere 10% der Bestandsgebäude frei werden. Schaffen es die Gemeinden nicht, diese Gebäude durch Eigenentwicklung (ist rückläufig!), Zuzug (woher?) oder Flächenmehrbedarf (noch mehr?) zu belegen, stehen diese Gebäude leer. 13% des Wohngebäudebestands von Herrenberg hieße, dass bis 2030 ca. 1.000 Gebäude neu belegt werden können (vgl. Tab.4, Anl.2).

Aus den hier aufgeführten Punkten geht hervor, dass die von der Verwaltung in der Drucksache „Standortkonzeption Wohnen“ gemachten Vorschläge nicht haltbar sind, da sie auf realitätsfernen Berechnungen fußen und Entwicklungen wie den demographischen Wandel nicht angemessen berücksichtigt.

 

Für die Fraktion

Jörn Gutbier

 

Den vollständigen Antrag mit Anlagen finden Sie hier zum Download:

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Gemeinderat | Stadtentwicklung | Standortkonzeption Wohnen

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