Kolumne September 2021

Die Sommerferien sind zu Ende und eh man sich versieht steht die nächste Heizperiode ins Haus. Stolze 800 Terawattstunden benötigen wir in Deutschland pro Jahr für Heizen und Warmwasser. Im Haushalt brauchen wir im Schnitt 6-mal so viel Energie für das Heizen und Warmwasser als für die häuslichen Stromverbraucher wie Licht, Kühlschrank usw. In Deutschland werden 15% der Treibhausgasemissionen durch die häusliche Wärmeerzeugung verursacht. Wärme ist der schlafende Riese der Energiewende. Die Stadt hat sich mit der vom Land verpflichtenden Wärmeplanung auf den Weg gemacht. Das kann aber nur der Anfang sein...

17.09.21 –

Die Sommerferien sind zu Ende und eh man sich versieht steht die nächste Heizperiode ins Haus.

Stolze 800 Terawattstunden benötigen wir in Deutschland pro Jahr für Heizen und Warmwasser. Im Haushalt brauchen wir im Schnitt 6-mal so viel Energie für das Heizen und Warmwasser als für die häuslichen Stromverbraucher wie Licht, Kühlschrank usw. In Deutschland werden 15% der Treibhausgasemissionen durch die häusliche Wärmeerzeugung verursacht. Wärme ist der schlafende Riese der Energiewende.

Die Stadt hat sich mit der vom Land verpflichtenden Wärmeplanung auf den Weg gemacht. Das kann aber nur der Anfang sein.

Es ist absehbar, dass in verdichteten Siedlungsstrukturen kalte Nahwärmenetze (Was ist das schon wieder? Bitte googeln ;-)) eine große Rolle spielen werden. Großwärmepumpen betrieben mit PV-Strom, Solarthermie, Wärmerückgewinnung aus Abwasser und/oder oberflächennahe Geothermie speisen kalte Nahwärmenetze. Das geplante Aischbachquartier schreit geradezu nach der Realisierung eines kalten Nahwärmenetzes.

Aber auch im Bestand braucht es eine Wärmewende: Wärmepumpen und PV-Solaranlagen auf dem Dach entfalten in Gebäuden mit moderater Heizlast ihr ganzes Potential. In Herrenberg warten ca. 6.000 Gebäude auf ihre Wärmewende. Push-Faktoren wie der jährlich steigende CO2-Preis bei klimaschädlichem Heizen und Pull-Impulse durch Förderprogramme werden die Wärmewende beschleunigen.

Das alleine reicht nicht. Wir brauchen eine Informationsoffensive, wie die Wärmewende in den einzelnen Haushalten konkret gelingt. So muss bekannt werden, dass die neue Wärmepumpengeneration mit klimafreundlichem Kältemittel speziell für die Bestandssanierung entwickelt wurden, so dass beim Vollkostenvergleich die Luft-Wärmepumpe mit PV-Strom auch im teilsanierten Gebäude hervorragend abschneidet.

Der ausstehende Herrenberger Klimafahrplan muss den schlafenden Riesen „Wärme“ aufrütteln: Die Wärmewende muss in unseren Fokus rücken. Nur mit der Wärmewende kann die Klimakrise abgewendet werden.

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Gemeinderat | Klima & Energie | Kolumnen