"Insekten bei uns" - Folge zwei: "Wild- und Honigbiene"

Nachdem die Radtour „Insekten bei uns“ rund um Herrenberg und Umgebung mit dem Schönbuch-Naturführer und Insektenexperten Peter Schüle Ende April aufgrund eines Unwetters bei den Krebsbachauen vorzeitig abgebrochen werden musste, fanden sich Herrenberger GRÜNE nun zu einer Fortsetzung "Wild- und Honigbiene" ein, die auf Einladung des Bezirksbienenzüchtervereins Herrenberg e.V.  im Vereinsheim und Lehrbienenstand an der Alten Steige in Herrenberg stattfand.

22.07.19 –

Nachdem die Radtour  „Insekten bei uns“ rund um Herrenberg und Umgebung mit dem Schönbuch-Naturführer und Insektenexperten Peter Schüle Ende April aufgrund eines Unwetters bei den Krebsbachauen vorzeitig abgebrochen werden musste, fanden sich Herrenberger GRÜNE nun zu einer Fortsetzung "Wild- und Honigbiene" ein, die auf Einladung des Bezirksbienenzüchtervereins im Vereinsheim und Lehrbienenstand an der Alten Steige in Herrenberg stattfand. 

Dieses Mal lag der Schwerpunkt der fundierten Ausführungen von Peter Schüle bei den Wildbienen, die er in Wort und mit seinen eindrucksvollen Fotografien vorstellen konnte. Rund 560 verschiedene Wildbienenarten gibt es in Deutschland, davon 450 Arten in Baden Württemberg.

Wichtig für das Überleben der Wildbienen seien Lebensräume, die sich nicht einfach durch Ackerblühstreifen oder "Wildbienenhotels" ersetzen ließen. Steinriegel, naturbelassene Uferböschungen, Totholz und unbebauter Boden sind deren natürliche Lebensräume, die immer weiter beschnitten werden. Am Schönbuchrand und im Heckengäu seien diese Grundlagen noch gegeben, aber in dichtbebauten oder landwirtschaftlich intensiv genutzte Regionen sei das Überleben dieser wichtigen Insektenarten und Bestäuber gefährdet bis unmöglich. Wichtig seien immer verschiedene Habitatstrukturen, da manche der Wildbienenarten äußerst spezialisiert seien auch auf bestimmte Pflanzen.

Herbert Czernotzky, Vorsitzender des Bezirksbienenzüchtervereins Herrenberg e.V. demonstrierte ganz praktisch die fachgerechte Umsetzung eines Bienenvolkes. "Nicht ungefährlich", befanden die faszinierten Zuschauenden. Aber es stach keine einzige Biene zu, was sicherlich an den geübten und ruhigen Handgriffen des erfahrenen Imkers lag.
220 Mitglieder zählt der Verein derzeit, "Tendenz steigend seit circa fünf, sechs Jahren" wie Herbert Czernotzky erläutert. Das Imkerhobby sei "schick" geworden, aber er rate jedem Interessenten, erst einmal einen Einführungskurs zu belegen. Schließlich gehe man mit einem lebendigen Organismus um und das verlange ein fundiertes Grundlagenwissen.

Überhaupt lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Abend viel Interessantes über die Honigbiene, die nie als Individuum, sondern immer in der Gesamtheit ihres Staates zu sehen sei. Diese Gesamtheit, "der Bien" bilde eben diesen Organismus, der sehr komplex und intelligent aufgebaut sei und agiere und dabei noch enorm produktiv sei: ein Bienenvolk produziere im Jahr rund 120 kg Honig, davon werde die Hälfte im Bienenstock als Nahrung verbraucht, den Rest darf der Imker "ernten". Die dazugehörigen Hilfsmittel wie eine große Honigschleuder stellt der Verein seinen Mitgliedern in den Räumen des Lehrbienenstands zur Verfügung.

 

Kategorie

Partei | Umwelt- & Naturschutz