Besuch und Bericht der ökumenischen Hospizgruppe Herrenberg

24.11.11 –

In der Ortsvorstandssitzung vom 16. November 2011 war dieÖkumenische Hospizgruppe Herrenberg zu Gast bei der Ortsvorstandssitzung von Bündnis 90/Die Grünen Herrenberg & Gäu.

Die Vertreterinnen der Hospizgruppe, Frau Susanne Schrodi-Scheef und Frau Kerstin Reese, beschrieben den Aufbau und die Aufgabenstellung der Gruppe, die mit rund 40 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Sterbende und deren Angehörige in Herrenberg, den Herrenberger Teilorten und Deckenpfronn begleitet und unterstützt.

Dieser Dienst geschieht in der Stille und ist mit keinen medienwirksamen Veranstaltungen verbunden – so wird aber auch leider dieses ehrenamtliche Engagement, das mit großem persönlichem Einsatz verbunden ist, bisher in der Öffentlichkeit nicht genügend beachtet.

Dabei ist ein zentrales Anliegen der Hospizgruppe, das Sterben wieder als wichtigen Teil des Lebens verstanden zu wissen,

Tod und Sterben nicht mehr im Abseits geschehen lassen.

Die Frage nach den Werten einer Gesellschaft wird nicht zuletzt über den Umgang mit den Sterbenden beantwortet.

 

In der heutigen Zeit sei es nicht mehr selbstverständlich, berichtete Susanne Schrodi-Scheef, dass ein sterbender Mensch in seinem gewohnten Lebensumfeld und im Kreise seiner Angehörigen Abschied nehmen kann. Diese seien oft beruflich stark eingespannt, überfordert oder lebten weit entfernt.

Hier unterstützt der Hospizdienst die Angehörigen zuhause oder auch die Pflegekräfte in den Heimen und im Krankenhaus. Niemand solle alleine sterben. Dabei wolle man den unterschiedlichsten Bedürfnissen und Werten jedes und jeder Sterbenden gerecht werden, betonten die beiden Vertreterinnen der Hospizgruppe. Das Abschiednehmen solle bewusst und weitestgehend schmerzfrei möglich sein. Zu diesen Aufgabenstellungen und Zielen der Hospizgruppe, kommt noch die Betreuung der Trauernden hinzu. Mit ihrem monatlichen „Café für trauernde Menschen“ im Herrenberger Klosterhof werden Begegnungen und Hilfestellungen für die Hinterbliebenen angeboten.

Bei allem Engagement sieht die Gruppe aber auch einige Probleme für ihre gegenwärtige und zukünftige Arbeit, erklärte Kerstin Reese. Die fehlende Anerkennungskultur, die Gefahr einer gewissen Überbürokratisierung aber auch die derzeitigen Sterbehilfediskussion stellten die Werte der Hospizdienste in Frage. Hier betonten Frau Schrodi-Scheef und Frau Reese ganz klar, dass bei ihnen keine aktive Sterbehilfe gewährt werden dürfe. Jeder Mensch habe ein Recht auf Leben, auch wenn er nicht mehr „funktioniere“.

Erfreulich sei, dass der Landkreis Böblingen die Hospizgruppen im Kreis höre und unterstütze. Allerdings werde der seit März 2011 gültige gesetzliche
Anspruch auf ambulante palliative Versorgung im Kreis noch nicht genügend umgesetzt.  
Beispielhaft in der Umsetzung sei dagegen das Tübinger Projekt, so dass die derzeit befremdliche Situation bestehe, dass man als Sterbender in Altingen (Landkreis Tübingen) umfassender betreut werde, als im benachbarten Gültstein.
Hier müsse auch von politischer Seite her noch einiges geschehen.

Für die anwesenden Mitglieder des Grünen OV Herrenberg & Gäu war der Bericht der Hospizgruppe sehr beeindruckend und die Ortsvorsitzende dankte im Namen des Ortsvorstands den Vertreterinnen für den Besuch und ihren Bericht, aber vor allem dankte sie ihnen stellvertretend für den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, die es ermöglichten, dass Menschen in Herrenberg und Umgebung in Würde sterben und Abschied nehmen können.

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