April Kolumne: Generationen verbinden – Zukunft gestalten - Eine „Grüne“ Vision für Herrenberg

15.04.11 –

Herrenberg mit seiner Kernstadt und den Teilorten hat die besten Chancen, auch in den nächsten Jahrzehnten ein Ort zu sein, in dem die Menschen gerne leben.

Es ist unsere Aufgabe, diese Chancen zu erkennen und zu nutzen und unsere Stadt zu gestalten. Mit der „grünen“ Vision für Herrenberg greifen wir den Prozess „Herrenberg 2020“ auf und ergänzen ihn um ein Bild, das wir vom Herrenberg der Zukunft haben.

Wir Grünen sind davon überzeugt, dass persönliche und familiäre Lebensqualität dauerhaft nur zu erreichen ist, wenn wir sie in einen gesellschaftlichen und globalen Zusammenhang stellen. Persönliches Glück und persönliche Selbstverwirklichung dürfen nicht auf Kosten anderer gebaut werden.

Wir sind entschlossen, unsere Stadt  in diesem Sinne zu gestalten.

In Herrenberg sollen Singles und Familien, Junge und Ältere, sozial Schwächere und Wohlhabende miteinander leben und nicht nebeneinander her. Sie sollen verantwortlich miteinander umgehen, sich hier wohl fühlen, weil die Stadt ihnen bietet, was sie zum Leben und wohl fühlen brauchen

In Herrenberg sollen  die Menschen Anspruch auf eine saubere Umwelt  und die Nutzung sauberer Energie haben. In Herrenberg sollen Arbeiten und Erholen gleichermaßen möglich und in der Stadtplanung wichtig sein

Wir Grüne wollen eine moderne Stadt und nach unserer Überzeugung ist das nur möglich, wenn wir die beiden großen Herausforderungen der Zukunft annehmen und als Chance begreifen: Den demographischen Wandel und den Klimawandel.

So erwarten wir, dass jedes städtische Vorhaben auch ökologischen Vorgaben folgt.  Der globale Schutz der  Natur und  der Lebensgrundlagen ist ein allen anderen stadtplanerischen und gesellschaftspolitischen Anliegen gleichwertiges Ziel und eine Daueraufgabe für Verwaltung und Gemeinderat. Wir erwarten gleichermaßen, dass jedes städtische Vorhaben auf eine mögliche Nachnutzung hin geprüft wird. Ressourcen sind endlich. Und der demographische Wandel zwingt uns zusätzlich, mit Minus-Wachstum zu kalkulieren: sowohl bei der Bevölkerungszahl als auch bei den städtischen Finanzen.

Unsere Zukunftsfähigkeit wird daran gemessen, wie gut es uns gelingt, unserer Zeit voraus zu sein.

Herrenberg muss ein Klimaschutzkonzept entwickeln und sich konkrete Zielvorgaben etwa bei der Verminderung des CO 2-Ausstoßes setzen. In dieses Konzept sind Alt- und Neubauten einzubeziehen,  ebenso wie Straßenverkehr, Industrie und Gewerbe.

In der Energieerzeugung muss Herrenberg langfristig Autonomie anstreben. Bereits mittelfristig muss das Ziel sein, 100 Prozent des Stroms aus regenerativen Quellen zu beziehen, teilweise „vor Ort“.

Herrenberg muss sich zu modernen Formen innerstädtischer Mobilität bekennen. Das bedeutet im Grundsatz: ein attraktiver ÖPNV vor Privatautos und Vorrang für Radfahrer und Fußgänger. Neue Nutzungsschwerpunkte in der Kernstadt müssen mit kurzen Wegen geplant werden, denn das Verkehrsaufkommen stranguliert unsere weitere Entwicklung.

Die Entwicklung einer dezentralen Infrastruktur ist essentiell für die Attraktivität eine Stadt wie Herrenberg. Wo gewohnt wird, muss man auch einkaufen können. Das wird insbesondere bei einer alternden Bevölkerung immer wichtiger. Je dezentraler die Idee, desto besser gelingt es auch, die Teilorte lebendig zu halten und  unterschiedliche Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu integrieren. Die zentrale Funktion der Kernstadt muss aber berücksichtigt werden.

Wir brauchen ein vorausschauendes Flächenmanagement unter der Überschrift Innen - vor Außenentwicklung. Voraussetzung ist der Verzicht auf weitere Neubaugebiete. Schlecht genutzte innerörtliche Flächen müssen belebt werden. Um gestalterischen Handlungsspielraum zu erhalten, müssen wir  bereit sein, durch Grundstückskäufe im innerstädtischen und innerörtlichen Bereich in „Vorleistung“ zu gehen.

Mit dem  Instrument der Bebauungsplanung müssen offensivere Vorgaben für die Stadtentwicklung  gemacht werden als bisher.

Herrenberg muss Schwerpunkte bei der Ansiedlung von besonders kleineren und mittleren Unternehmen setzen. Denkbar wären:

ein Existenzgründer-Park, die Schaffung eines Dienstleistungszentrums, die Gründung eines „Campus“ für Unternehmen und Stiftungen rund um Wissenschaft und Forschung. Unsere Gewerbegebiete müssen innerhalb der bestehenden Flächenausweisungen „attraktiviert“ werden. Entscheidend ist der Eindruck eines dynamischen Gewerbe- und Dienstleistungsstandorts, den Herrenberg derzeit eher nicht vermittelt.

Bebauung und Natur müssen in ein neues Verhältnis gesetzt werden.

Stadtentwicklung ist nicht nur unter finanziellen Kriterien zu beurteilen. Wir müssen  die  Einbettung in den Grüngürtel um Herrenberg verbessern und das Naherholungsgebiet als Qualitätsmerkmal herausstellen. Wir müssen aber auch Erholungsräume in der Stadt schaffen. Raum, der die Generationen verbindet. Die Pläne für das neue Freibad stehen für diesen Gedanken, aber es ist erst der Anfang.

Der Schulstandort Herrenberg muss zu einem Bildungsstandort werden.

Bildung fängt im Kindergarten an und hört bei der Volkshochschule auf. Wir müssen deshalb das Betreuungs- und Bildungskonzept für die Kleinsten ausbauen und ergänzen durch innovative Angebote. Dazu gehört eine bessere Verzahnung von schulischen Angebote und Angeboten der Weiterbildung.

Wir Grüne möchten uns, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, im Sinne dieser Ziele für unsere Stadt einsetzen.

Ralf Heineken

Kategorie

Gemeinderat | Haushalt | Klima & Energie | Kolumnen | Kommunales | Stadtentwicklung

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