Antrag: ÖPNV Angebot für Herrenberg in Stuttgart 21

23.07.12 –

Antrag

  1. Die Stadt Herrenberg setzt sich, speziell bei der DB, nachdrücklich für den Erhalt des Halbstundentakts des Regionalexpress (RE) in der morgendlichen Hauptverkehrszeit (HVZ) ein.
  2. Die Stadt Herrenberg fordert, dass im Zuge der Netzneugestaltung durch Stuttgart 21 ein Halbstundentakt auch in der HVZ der zweiten Tageshälfte (mind. von 16-18 Uhr) eingerichtet wird.
  3. Die Stadt Herrenberg bemüht sich, dass auch der Kreis Böblingen und die Gemeinden Gäufelden und Bondorf diese Forderungen, sowie ihren Anspruch auf eine mindestens stündliche Direktverbindung nach Stuttgart, vorbringen.

Begründung

Derzeit besteht in der morgendlichen HVZ ein sehr gutes halbstündiges Angebot mit dem RE nach Stuttgart. Laut Aussage des Projektleiters Wolfgang Dietrich sollen künftig nur drei Gäubahnzüge pro Stunde über die Fildertrasse geführt werden (2 RE und 1 ICE).[1] Auch Herr Christian Becker, der Leiter Vertrieb Regionalbereich Südwest DB Netz AG, sagte dies beim Filderdialog am 16.06. in Leinfelden.

Das würde bedeuten, dass nur noch 1 RE pro Stunde in der HVZ nach Stuttgart fahren kann. Damit würde das bestehende RE-Angebot halbiert!

Was die Gäu-Gemeinden betrifft, so sieht auch das gegenüber dem Grundangebot erweiterte Stresstestfahrplan-Konzept eine Ausdünnung auf einen zwei Stunden-Takt vor. Aktuell besteht ein Stundentakt.

Es muss darauf gedrängt werden, dass für die 90% der Fahrgäste, die mit dem RE nach Stuttgart wollen, das bestehende Angebot erhalten und, dem wachsenden Fahrgastaufkommen entsprechend, ausgebaut wird.

Das Projekt Stuttgart 21 ist angetreten, eine Verbesserung des Schienenangebots zu erreichen, um die Straßen zu entlasten. Die derzeit absehbaren Auswirkungen der Infrastrukturplanung - mit Fahrtroute der Gäubahn über die Fildertrasse - lassen für eine der Nachfrage angepassten Fahrplangestaltung keinen Freiraum.

Nach dem Stand der Dinge bedeutet dies für Herrenberg, und damit auch die Umgebung, eine massive Verschlechterung des ÖPNV-Angebots.

So würde ein gegenteiliger Umsteigeeffekt eintreten: von der Bahn wieder zurück auf das Auto. Und dabei ist Herrenberg über die Kreisumlage mit 1,23 Millionen Euro an Stuttgart 21 beteiligt.

Es ist offensichtlich, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass die ÖPNV-Interessen Herrenbergs von alleine bei der Fahrtplanumgestaltung vertreten werden. Die Stadt muss hier sofort beginnen, klar und deutlich Lobbyarbeit zu betreiben und ihre Forderungen im Filderdialog, gegenüber dem Ministerpräsidenten, dem Verkehrsministerium und im Speziellen der DB vorzubringen.

Für die Fraktion
Maya Wulz

[1]http://www.gea.de/nachrichten/politik/filderdialog++kunst+des+gemeinsamen+denkens.2629004.htm

Kategorie

Anträge | Stuttgart 21 | Verkehr