Runder Tisch Freibad - Betriebskostenvergleich „konventionelles Fun-Becken / Naturbecken“

28.09.10 –

Antrag

  1. Die Unterlagen und Aussagen von Herbert Renn zum Thema Betriebskostenvergleich „konventionelles Fun-Becken versus Naturbecken, werden aus der Dokumentation  der ‚Ergebnisse des Runden Tisches Freibad’ entfernt. Sollte dies als nicht sachgerecht oder zu aufwändig erscheinen, wird dieser Antrag den Unterlagen an den Gemeinderat zu diesem Thema nachträglich beigelegt.
  2. Allen Teilnehmern des Runden Tisches wird diese Vorlage (genauer: welche gemeint?) nachgereicht.
  3. Die Berechnungsergebnisse von Herbert Renn finden in ihrer bisherigen Darstellungkeinen Eingang in die Vorlagen der Stadtverwaltung für weitere Beratungen.

 

Begründung

Die vom Sachverständigen Herbert Renn im Zuge der 6. Sitzung des Runden Tisches zum Thema Freibad vorgelegten Zahlen zum Betriebskostenvergleich sind nicht richtig.

Der Verweis, dass Zahlen zum Wasserverbrauch eines Naturbades auf Grundlage der alten FLL Richtlinie korrekt erstellt worden sind, entspricht nicht den Tatsachen (welchen? denen der Richtlinie oder welcher anderen tatsache/Standards? – muss hier gesagt werden). Die Wasserverbrauchsmengen, die Herr Renn mit 13.740 cbm für ein 800 m² Naturbadbecken anführt, sind völlig überzogen. Der sich aus den Berechnungen von Herrn Renn ergebende höhere Betriebskostenaufwand ist nicht sachgerecht und somit irreführend.

Laut derzeitiger FLL sind 10 m³ gereinigtes Wasser pro Tag pro Badegast zur Verfügung zu stellen. Bei 800 m² geplanter Fläche mit einem Meter Tiefe ergeben sich somit 800 m³ Wasservolumen. Aus dem Volumen des Beckens resultieren dann 80 Tagesgäste. Weitere Tagesgäste werden über die Umwälzleitung und nicht über die Frischwasserzufuhr sachgerecht bedient.

Sollten einmal 2.000 Tagesgäste das Funbecken benutzen, dann sind nach alter FLL-Richtlinie 19.200 m³ über die Biofilter und Umwälzpumpen zu erbringen.

Demzufolge  sind hier nur die nachzuführenden Verdunstungsmengen und das einmalige Befüllen der Anlage pro Jahr zu Grunde zu legen. Die Wasserverbräuche für das 800 m² Funbecken liegen somit um 1.500 bis 2.000 m³ pro Jahr.

Betriebs-Verbrauchskosten (Begriff? Betriebs- und Verbrauchskosten für ein Naturbad liegen bei max. 50% konventioneller Anlagen (Jörn: hattest du nicht in unserer aktuellen Diskussion gesagt, dass es realistisch sei, die Betriebsk. von beiden Bäderarten als etwas gleich hoch zu beziffern? Also: nicht nur Wasser, auch Reinigung (Blätter, evtl.Algen etc.? müssen bei den betriebskosten berücksichtigt werden)

Das ist bei 1.82 € Wasserpreis pro Kubikmeter eine Kostenreduzierung von circa 20.000 € gegenüber den Betriebskostenannahmen von Herrn Renn. Die Betriebskosten für ein Bad mit biologischer Wasseraufbereitung, ausgelegt und betrieben nach alter FLL-Richtline liegen somit bei ca. 50% der Kosten einer konventionelle Anlage.

Der ein oder andere Gemeinderat mag sich vielleicht daran erinnern, das sogar der Sachverständige Prof. Ganzloser in der Klausursitzung 2009 ausgesagt hat, dass konventionelle Chlorbadanlagen einen höheren Wasserverbrauch haben als Bäder mit natürlicher Wasseraufbereitung.

 

Fakten aus der Praxis

  • In der TROASE in Trossingen zeigen die Aufzeichnungen aus dem Jahre 2008 eine Wassernachspeisung von 1.790 m³ während der Saison bei einem Beckenvolumen von 3.980 m³.
  • In Hüttlingen im Ostalbkreis lag der Füllwasserverbrauch bei einem Becken mit 2.880 m³ Volumen während der Saison in 2009 bei 2.880 m³ (Erstbefüllung plus 2.470 m³ Nachspeisung) und in 2008 bei 2.880 m³ (Erstbefüllung plus 3.110 cbm Nachspeisung). Das bedeutet, dass etwa das Beckenvolumen einmal in der Saison nachgespeist wurde.
  • In Gudensberg waren es 2009 nur 240 cbm Nachfüllwasser  plus Frühjahrsbefüllung mit 1.800 cbm.

Das wird in Herrenberg nicht grundsätzlich anders sein. Mit dem Ansatz von 2.000 cbm liegen wir damit auf der sicheren Seite und im Rahmen der Richtlinien der FLL Stand 2003.

Angemerkt sei noch, dass seid Mitte Juli 2010 der Gelbdruck (vorläufige Entwurf) der neuen FLL-Richtlinie vorliegt. Bis Oktober erfolgt die Abarbeitung der Einsprüche. Noch in 2010 soll die neue Auflage im Weißdruck erfolgen.

Bei Bedarf kann der Gelbdruck per Mail zur Verfügung gestellt werden.

 

Für die Fraktion
Jörn Gutbier

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Anträge | Freibad

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